2021 feiert Deutschlands ältestes Mozartfest seinen 100. Geburtstag mit einem facettenreichen Programm.

Die Jubiläumssaison findet unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder vom 28. Mai bis zum 27. Juni 2021 statt. 100 Jahre Mozartfest werden in einem abwechslungsreichen Programm mit seinen Wegmarken und Wendepunkten gefeiert und mit Impulsen der Gegenwart konfrontiert. Mozart wird aus verschiedenen Perspektiven und in vielgestaltigen Veranstaltungsformaten auf seine Wirkungsgeschichte befragt. Wie in den Anfängen des Mozartfestes soll die Vielstimmigkeit der Künste ihre Wirkung entfalten: bildende Kunst, Architektur, Musik, Tanz, Literatur.

 

Das Jubiläumsprogramm

Von Uraufführungen bis zur Nachtmusik im Hofgarten, von ausgefeilten Themenabenden bis zur Jupiternacht im Zeichen der Roaring Twenties reicht das Programmangebot der 85 Konzerte und Veranstaltungen, die an 30 Spielstätten geplant sind.

Originalinstrumente aus Mozarts Privatbesitz, von der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg zur Verfügung gestellt, werden beim Eröffnungskonzert im Kaisersaal zu hören sein. Die erste Oper, die beim Mozartfest 1931 erklang, Mozarts Idomeneo, wird von Christophe Rousset, Les Talens Lyriques und einem erstklassigen Ensemble junger Stimmen exklusiv für Würzburg erarbeitet. Nach seinem Debüt 2017 kommt René Jacbos wieder zum Mozartfest: Fast auf den Tag genau 200 Jahre nach der Uraufführung dirigiert er erstmals Webers Freischütz und startet mit dieser Produktion von Würzburg aus eine Europa-Tournee.

Neues anstoßen und in Dialog mit Mozart treten: Das Mozartfest hat zum Anlass der Hundertjahrfeier drei Auftragsarbeiten vergeben. Jüri Reinvere und Anno Schreier stellen ihr Mozartbild mit Kompositionen für Orchester vor, der dritte Auftrag ging an die Schriftstellerin Ulla Hahn. In ihrer literarischen Arbeit setzt sie sich mit Mozart und Künstlicher Intelligenz auseinander. Weitere Uraufführungen verdankt das Mozartfest dem Engagement seiner Partner: Ein Orchesterwerk der litauischen Künstlerin Justé Janulyté, zwei Liedkompositionen von Wilfried Hiller und sechs Klavierstücke des Briten Michael Nyman.

Ausführliche Informationen zum Zeitplan der Jubiläumssaison finden sich hier.

 

 

Themen, Reihen, Projekte

Mozart als Inspiration für Künstler der Bildenden Kunst: „Imagine Mozart | Mozart Bilder“ lautet der Titel der Ausstellung im Martin von Wagner Museum in Kooperation mit der Universität Würzburg, die vom 15. Mai bis zum 11. Juli 2021 etwa 60 hochrangige Kunstwerke von Künstlern wie Chagall, Delacroix, Klee, Kokoschka, Schinkel und Slevogt zeigt. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich die Wirkungsgeschichte, die Mozart seit über 200 Jahren entfaltet, aus der Perspektive der Kunstgeschichte zu erschließen. Zum umfangreichen Begleitprogramm gehören unter anderem an jedem Festivalsamstag Musik-Kunst-Dialoge, in denen jeweils ein ausgewähltes Kunstobjekt erläutert und in einen musikalischen Resonanzraum gestellt wird.

„Auf Mozarts Spuren“ lautet das Motto einer sechsteiligen Konzertreihe. Die Artistes étoiles der letzten Jahre werden in europäische Kulturzentren entsendet, die für Mozart wichtig waren: Paris und Prag, Mailand und London, Wien und Brüssel. Mit ihren Programmen kommen sie anschließend nach Würzburg zurück und sind im Kaisersaal zu hören.

Ein deutsch-amerikanisches Tanzprojekt mit dem Thomanerchor Leipzig und dem Alabama Ballet wird eine vertanzte Deutung von Mozarts Requiem in der Choreografie von Anna Vita zur Premiere bringen und damit ein interdisziplinäres Mozartbild entwerfen.

Als Sonderform des MozartLabors wurde eine Vortragsreihe initiiert, die nach dem Wert von Hochkultur – und dem verantwortlichen Umgang damit fragt: »Wie viel Mozart braucht der Mensch?« Prominente Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kunst zeigen ihre Perspektive auf das europäische Musikerbe. Ein begleitendes Stipendienprogramm gibt jungen Menschen Gelegenheit, ästhetische Erfahrungen von Konzert- und Ausstellungsbesuch im Kontext eines kritischen Diskurses zu unserer gesellschaftlichen Werteordnung zu erleben.

 

 

Mozart zum Lesen, Hören, Anschauen und Verstehen

Neu zum Jubiläumsjahr gibt das Mozartfest mehrere Publikationen heraus, die den Fokus der Saison auf 100 Jahre Beschäftigung mit Mozart vertiefen und ergänzen. Ein Faksimile, ein Buch (bereits erhältlich) und eine CD-Box, außerdem den Ausstellungskatalog zu „Imagine Mozart | Mozart Bilder“.

Der Mozartforscher Prof. Dr. Ulrich Konrad hat den „Würzburger Brief“ von Mozart an seine Frau Constanze vom 28. September 1790 in einer 24-seitigen zweisprachigen Edition faksmiliert, kommentiert und mit einem Essay historisch eingeordnet.

„Weil jede Note zählt. Mozart interpretieren“ lautet der Titel der im Bärenreiter Verlag erschienenen 407 Seiten umfassenden Publikation, in der in Essays und Künstlergesprächen Mozarts Musik in ihrer Doppelexistenz von Klang und Notentext ergründet wird. 100 Jahre Mozartfest werden in einer umfangreichen Chronik mit zahlreichen Abbildungen dokumentiert (Herausgeber Stephan Mösch).

Mozart: Imperial Hall Concerts – Sechs CDs mit Erstveröffentlichungen präsentieren Konzertmitschnitte aus dem Kaisersaal der Würzburger Residenz. Liveaufnahmen aus den Archiven des Bayerischen Rundfunks machen nachhörbar, wie sich das Verständnis von Mozarts Musik seit 1954 verändert hat. Schlüsselwerke, führende Interpreten, sieben Jahrzehnte Mozartfest.

Alle Publikationen des Mozartfestes sind im Mozartfest-Kartenbüro im Würzburger Rathaus ab Erscheinungstermin erhältlich.

 

Mozart hautnah

Der Ideenwettbewerb „100 für 100″ lädt alle WürzburgerInnen dazu ein, mit eigenen Ideen Teil des Jubiläums zu werden. Mit dem M Pop-up wird in einem innerstädtischen Ladenlokal ein temporärer Raum für Mozart eingerichtet, der Künstlern zum Experimentieren dient und der mit offenen Proben, Konzerten und Gesprächsrunden einen Ort für Begegnung, Entdeckung und Austausch schafft.

 

 

Kartenverkauf

Das Mozartfest reagiert auf die gegenwärtig noch unklaren Veranstaltungsmöglichkeiten mit einem veränderten System für den Kartenverkauf. Ab sofort werden verbindliche Kartenvorbestellungen entgegengenommen: per Bestellschein oder online. Der Webshop ist aktuell nicht für Kartenbestellungen aktiviert.

Ticketbestätigung und Rechnungszusendung werden ab acht Wochen vor Festivalbeginn in der Reihenfolge der eingegangenen Bestellungen nach dem Bestplatzprinzip erfolgen.

Ab dem 14. Dezember 2020 ist das Mozartfest-Kartenbüro im Würzburger Rathaus telefonisch und für persönliche Beratungen und verbindliche Karten-Vorbestellungen geöffnet.  Aufgrund der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmen wird darum gebeten, das Kartenbüro für die persönliche Bestellung und Beratung, wenn möglich, telefonisch zu kontaktieren.

Karten kosten zwischen 5 und 185 Euro. Schüler, Auszubildende und Studierende erhalten 50% Ermäßigung auf reguläre Karten sowie Last-Minute-Tickets zum Einheitspreis von 12 Euro.