Bis zum 28. Januar blickt das lustige Theaterstück im Mainfranken Theater hinter die Fassage des Bürgertums.

Ein Blick hinter die Fassade des Bürgertums bietet Die Affäre Rue de Lourcine von Eugène Marin Labiche, Albert Monnier und Édouard Martin. Das am 26. März 1857 am Théâtre du Palais-Royal in Paris uraufgeführte Stück wird am Mainfranken Theater Würzburg in der deutschen Übersetzung von Elfriede Jelinek durch Toomas Täht inszeniert. Premiere war am Samstag, 16. Dezember um 19 Uhr auf der Probebühne des Theaterneubaus.

Über das Werk

Lenglumé erwacht mit einem beachtlichen Kater und mit einem Filmriss. Er hat keinerlei Erinnerungen an den vorigen Abend. Was er noch weiß: Gegenüber seiner Ehefrau Norine hat er behauptet, Kopfschmerzen zu haben, und sich früh zurückgezogen. Anschließend hat er sich heimlich zu einem Klassentreffen geschlichen. Durch ein lautes Schnarchen wird plötzlich klar: Er ist nicht allein nach Hause gegangen! Neben sich im Bett findet er seinen alten Schulfreund Mistingue, der sich auch an nichts erinnern kann. In ihren Hosentaschen finden die beiden Männer kleine Kohlestückchen, außerdem ist ihr Regenschirm mit Affenkopfknauf verschwunden. Beim Frühstück mit Norine erfahren die beiden aus der Zeitung erschreckende Neuigkeiten: In der Nacht soll ein grausamer Mord an einer Kohlenhändlerin passiert sein, verübt von zwei Betrunkenen. Am Tatort wird nur ein Schirm mit Affenkopfknauf gefunden. Immer mehr rätselhafte Hinweise tauchen auf, und mit ihnen kehren Stück für Stück die Erinnerungen an die durchzechte Nacht zurück. Lenglumé und Mistingue sind sich sicher – sie sind die Mörder! Während Lenglumé noch versucht, seinen nächtlichen Ausflug vor seiner Frau geheim zu halten, taucht ein Zeuge aus der vergangenen Nacht auf. Die Männer sind schockiert! Von nun an heißt es, wachsam sein und wenn es sein muss, Zeugen der Tat eliminieren. Was folgt, ist eine rasend komische, temporeiche Reihe von Vertuschungsversuchen, Verwechslungen und Missverständnissen.

Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, Integrität und Zurechnungsfähigkeit bestimmen in Eugène Labiches Stück die Handlung. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek übersetzte die bissig scharfe Komödie ins Deutsche und lieferte damit die meistgespielte deutsche Version von Die Affäre Rue de Lourcine.

Besetzung

In der Hauptrolle des Stücks, als Rentier Lenglumé, ist Zlatko Maltar zu sehen. Er ist seit dieser Spielzeit Mitglied des Ensembles und war zusammen mit dem gesamten Schauspielensemble bereits im Schimmelpfennig-Doppelabend Der Kreis um die Sonne / Der Riss durch die Welt zu erleben. Seine Frau Norine wird gespielt von Nina Mohr. In den weiteren Rollen agieren Georg Zeies (als Justin), Hannes Berg (als Mistingue) und Tom Klenk (als Potard).

Regieteam

Regie führt Toomas Täht. Täht war bereits mehrfach als Schauspieler in Würzburg tätig; dies ist seine dritte Regie am Mainfranken Theater (nach dem Klassenzimmerstück Klamms Krieg und dem Kinderstück Das letzte Schaf in der letzten Spielzeit). Für das Bühnen- und Kostümbild zeichnet Dejana Radosavljevic verantwortlich. Nachdem sie seit der Spielzeit 2019/20 mehrere Jahre als Ausstattungsassistentin am Mainfranken Theater wirkte, kehrt sie nun nach Würzburg zurück. Die Dramaturgie übernimmt Schauspieldirektorin Barbara Bily, für die musikalische Einstudierung ist Adrian Sieber verantwortlich.

Termine

20.12.23 | 19:30 Uhr – entfällt wegen mehreren Krankheitsfällen!
22.12.23 | 19:30 Uhr – entfällt wegen mehreren Krankheitsfällen!
26.12.23 | 18:00 Uhr
4.1.24 | 19:30 Uhr
11.1.24 | 19:30 Uhr
28.1.24 | 18:00 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg/ Probebühne (im UG des Theaterneubaus)