Das Mainfranken Theater bringt im Februar und März das bürgerliche Trauerspiel von Lessing auf die Bühne.

Emilia Galotti gilt als eines der prägendsten Werke des 18. Jahrhunderts und ist nun in der Inszenierung von Sigrid Herzog bis Juli im Kleinen Haus zu sehen.

Der mächtige Prinz Gonzaga ist seit einem Hofball von der bürgerlichen Emilia Galotti besessen und möchte sie verführen. Nachdem er erfährt, dass sie den angesehen Grafen Appiani heiraten und die Stadt verlassen wird, beschließt er, seinem Drang nachzugehen. Während der Messe, die die fromme Emilia vor der Hochzeit besucht, bedrängt er die Betende. Als sie ihm jedoch nicht die erhoffte Antwort für einen Aufschub der Hochzeit gibt, schmiedet der Zurückgewiesene mit seinem Kammerherrn Marinelli einen infamen Plan, der sogar den Tod des eigentlichen Bräutigams in Kauf nimmt. Infolgedessen entgleitet dem Prinzen und seinem Diener zunehmend die Kontrolle über das Geschehen. Als dann auch noch die Mätresse des Prinzen, die Gräfin Orsina, plötzlich auftaucht, droht seine Intrige endgültig zu scheitern. Denn Orsina hetzt den sorgenvollen Odoardo, Emilias Vater, gegen das unmoralische Verhalten des Prinzen auf.

Gotthold Ephraim Lessing beendete sein bürgerliches Trauerspiel im Winter 1771/72, im März darauf wurde es uraufgeführt. Er beschäftigte sich lange mit der antiken römischen Erzählung über Virginia: Die römische Bürgerstochter lebte zu einer Zeit massiver politischer Spannungen aufgrund von Willkür und Machtmissbrauch eines Tyrannen. Ihr Vater ermordete seine Tochter, um sie vor einer Vergewaltigung zu schützen. Lessing rückte bei seiner Bearbeitung von der ursprünglichen Handlung ab und wollte eine „bürgerliche Virginia“ schaffen. Mit dem bürgerlichen Trauerspiel schuf er ein Genre, in dem er das Politische im vermeintlich privaten Rahmen verortet. Das Staatspolitische schob er dabei in den Hintergrund, und arbeitete sich stattdessen am Tugendverständnis ab.

Besetzung

Pippa Fee Rupperti (Emilia Galotti), Nicole Kersten (Claudia Galotti), Hannes Berg (Odoardo Galotti), Leonard Pfeiffer (Prinz von Guastalla), Martin Liema (Marinelli), Florian Innerebner (Graf Appiani), Johanna Meinhard (Gräfin Orsina)

Regieteam

Regie führt Sigrid Herzog. Es ist nach Ente, Tod und Tulpe ihre zweite Regiearbeit am Mainfranken Theater in dieser Spielzeit. Für die Ausstattung zeichnet Marcel Keller verantwortlich, für die Choreographie Tyrel Larson. Die Dramaturgie übernimmt Barbara Bily, die Musikalische Begleitung kommt von Adrian Sieber.

Die nächsten Vorstellungen für Emilia Galotti im Mainfranken Theater

Sa, 17.2.24 | 19:30 Uhr (Premiere)
Mi, 21.2.24 | 19:30 Uhr
So, 25.2.24 | 15:00 Uhr
Do, 29.2.24 | 19:30 Uhr
Fr, 1.3.24 | 19:30 Uhr
So, 17.3.24 | 18:00 Uhr
Sa, 30.3.24 | 19:30 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg, Kleines Haus

Altersempfehlung: ab 15 Jahre

 

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