Die Ausstellung des Kunstvereins Schweinfurt um Max Gehlofen findet von 13. Juli bis 17. September 2023 statt.

Immer auf der Suche nach Tiefe und der Grenze der menschlichen Gestalt, mäandert Gehlofen mit seinem Werk spielerisch von filigranen Handzeichnungen über stellenweise grotesk anmutende Skulpturen und Plastiken zu raumgreifenden Installationen, die eine eindrucksvolle Ästhetik entfalten. Den Künstler Max Gehlofen zeichnet eine archaisch-körperliche Arbeitsweise aus. Seine physische Präsenz steckt – wie die Vielschichtigkeit seiner Gedankenwelt – in jeder Arbeit, die entsteht.

Aufgewachsen in Würzburg, besuchte Gehlofen zum Studium der freien Kunst 2010 die Ruhrakademie in Schwerte. Sein Schwerpunkt war und ist neben der Bildhauerei die Zeichnung. Nach dem Diplom mit Auszeichnung 2014 zog es den Künstler zurück in seine Heimat Würzburg. Seither arbeitet Gehlofen in einem malerisch gelegenen Atelier am Stadtrand.

Auf zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen folgten der Preis für Junge Kultur der Stadt Würzburg als Teil der Leerraumpioniere 2018. 2020 wurde Gehlofen mit dem Debütantenpreis des Freistaates Bayern ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2021 ein Arbeitsstipendium der Stadt Würzburg.

Zur Arbeitsweise:

Alle Kopfstücke und Figuren sind frei erfunden, Gehlofen arbeitet ohne Vorlagen oder Vorzeichnungen direkt ins Material. So bilden sich lebendige Formen, die eine natürliche Abstraktion wachsen lassen.
Im Vordergrund des gesamten Prozesses steht die reine Handarbeit. Ohne Strom oder maschinelle Hilfsmittel entwickelt der Künstler eine zeitliche Ebene und eine Verdichtung von Energie, anstatt sie zu verschwenden. Diese Verdichtung bildet auch die lange Phase der nötigen Konzentration für seine Arbeitsweise ab.
Max Gehlofen entfernt sich von der Überfüllung unserer Umwelt und verlangsamt bewusst den Prozess der Formfindung, um in tiefere Ebenen unserer Wahrnehmung vorzudringen.

Zur Ausstellung:

Die Ausstellung des Kunstvereins Schweinfurt setzt sich mit der menschlichen Wahrnehmung auseinander. Steinskulpturen und Silberstiftzeichnungen öffnen einen komplexen Erlebnisraum, der zur intensiven Auseinandersetzung einlädt. Max Gehlofen zeigt, dass das, was wir wahrnehmen, letztlich nur ein Vorschlag unseres Gehirns ist. Ein Fragment des physisch Realen. Der Künstler sucht mit seinen ausdrucksstarken Gesichtern nach den Formen hinter dieser Wahrnehmung. Wie sieht das Gegenüber tatsächlich aus – ohne die Schranken der menschlichen Gegebenheiten? Wo ist die Gestalt der Wirklichkeit? Es entsteht ein Universum der Vielfalt menschlicher Form.

Vernissage am Do, 13. Juli um 19 Uhr mit Einführung von Luisa Heese, Leiterin des Kulturspeichers Würzburg (siehe Anhang), im Kunstsalong des Kunstvereins Schweinfurt