Die Würzburger Autorin Sonja Weichand liest aus ihrem Debütroman „schuld bewusstsein“.

Die ungewöhnliche Perspektive einer jungen Nationalsozialistin fesselte beim Erscheinen des Romans 2020 die Leser:innen. Mit der Figur der Enkelin, die Jahrzehnte später die Familiengeschichte aufarbeiten will, schafft Weichand einen Bezug zur Gegenwart. Der Roman stellt in Frage, inwieweit Frauen in der Diktatur nur Zuschauerinnen und Unterdrückte waren und zeigt gleichzeitig den Kampf der Würzburger:innen in den letzten Kriegsjahren 1944/45, in denen ihre ideologischen Überzeugungen bröckeln und sie ums Überleben kämpfen.

Ein Roman über Erinnerung, Familie, Frauenbilder und die große Frage, was wir getan hätten.

Die Handlung:

Anna weiß von ihrer Oma Rose-Marie: Verantwortung ist der erste Schritt zur Wiedergutmachung einer großen Schuld. Rose-Marie war unter Hitler überzeugte Nationalsozialistin und Führerin beim BDM-Werk „Glaube und Schönheit“. Um ihre Geschichte aufzuarbeiten, reist Anna nach Würzburg. Sie will ein Buch über das Leben ihrer Großmutter schreiben. Doch die Leben der beiden Frauen verweben sich immer stärker ineinander: Was hat Rose-Marie im „Dritten Reich“ getan? Welches Geheimnis steckt hinter der Geschichte von Annas Opa? Und was verschweigt sie sich selbst? Während 1945 alles unaufhaltsam auf den Untergang Würzburgs zusteuert, muss sich Anna in der Gegenwart ihren eigenen psychischen Abgründen stellen.

Termin: 20.01.23, 19 Uhr
Einlass 18.00 Uhr
Ort: Kunsthaus Michel

 

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