Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kulturspeichers von „entarteter Kunst“ bis Hitler-Lieblinge. Im Jahr seines 20. Jubiläums lädt das Museum im Kulturspeicher den Berliner Künstler und Kurator Michael Müller ein, sich mit der Würzburger Sammlung und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Dabei knüpft Müller an die Gründungsgeschichte der Städtischen Galerie in der NS-Zeit an. Werke aus der Sammlung – Plastiken der als „entartet“ diffamierten
Bildhauerin Emy Roeder ebenso wie die heimattümelnden Bilder fränkischer Landschaften des Hitler-Lieblings Hermann Gradl – werden mit eigenen Arbeiten und denen weiterer zeitgenössischer Künstler*innen konfrontiert. Eine besondere Rolle spielt der von Müller wiederentdeckte Body-Artist Albrecht Becker, der von 1924 bis 1935 in Würzburg lebte und
hier wegen seiner Homosexualität von den Nazis inhaftiert wurde. Durch extreme Tätowierungen und plastische Eingriffe, die er in fotografischen Collagen dokumentierte, vergewisserte er sich der Deutungshoheit über seinen eigenen Körper.

Müllers Ausstellung untersucht unterschiedliche Menschenbilder, aber auch die Möglichkeiten von deren Missbrauch, die vermeintliche Banalität des Bösen sowie die ökonomische und politische Verwertbarkeit von Kunst und verwebt sie zu einem dichten intellektuellen und sinnlichen Bezug

Daten:

Michael Müller „Die Errettung des Bösen“ ist Teil der „Konkret Global!“-Ausstellung
Noch bis 19.3.2023 im Museum im Kulturspeicher

Führungen zur Ausstellung:

Sonntag, 05.02., 11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung Michael Müller mit Dr. Antje Hansen
Sonntag, 19.02., 15.00 Uhr Führung durch die Ausstellung Michael Müller mit Almut Schaffrath
Sonntag, 26.02., 11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung Michael Müller mit Dr. Antje Hansen

Dienstag, 28.02., 18.30 Uhr Vortrag zur Ausstellung Michael Müller. Hermann Gradl und seine Landschaftsbilder im Kontext des Nationalsozialismus. Vortrag von
Susanne Bayer

 

Foto: Robert Schittko Courtesy Studio

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