„Konkret Global“ beleuchtet, wie sich die Konkrete Kunst in Städten wie São Paulo, Havanna oder Beirut entwickelte.

Die Ideen der konstruktiv-konkreten Kunst seit ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert bildeten nicht nur eine Gegenbewegung zu figurativen Kunstrichtungen, sondern auch ein künstlerisches Mittel zur Formulierung von Visionen gesellschaftlicher Zukunft. Die „Notwendigkeit des Konkreten“ (Mari Carmen Ramírez) bezeichnet zunächst die Suche nach universellen Sprachen in Kunst, Architektur und Poesie. Die Weiterentwicklung der Konkretion nach 1945 hatte weltweit mehrere Ursprünge: In Europa war es die Erfahrung mit Tod und Zerstörung durch Holocaust und Zweiten Weltkrieg, in Ländern des Globalen Südens der Drang zur Formierung postkolonialer Gesellschaften. Notwendig erschien Künstler:innen eine universelle Sprache damals oft auch als Gegenentwurf zur Lebenswirklichkeit in totalitären Systemen. Aus globaler Perspektive betrachtet kann die Geschichte der konkreten Kunst eine alternative Historie der Nachkriegsavantgarde ab 1945 sein, jenseits des westlichen Narrativs von der „Abstraktion als Weltsprache“.

Die Ausstellung „KONKRET GLOBAL!“ greift die Idee der Konkretion als globales Phänomen auf und untersucht anhand von Schlüsselfiguren und -werken die ästhetischen Ausprägungen, gesellschaftspolitischen Dimensionen und ihre Netzwerke nach 1945 in verschiedenen Kontexten weltweit.

KONKRET GLOBAL !
von 1. Oktober 2022 – 15. Januar 2023

 

Foto: Mavignier, Almir; konvex konkav

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