Ab dem 16. März 2025 zeigt das Mainfranken Theater Udo Zimmermanns Oper über die NS-Widerstandsgruppe.
„Nicht schweigen, nicht mehr schweigen. – Wenn einer anfängt, sprechen viele nach.“ „Weiße Rose“ ist der Name jener mutigen Widerstandsgruppe gegen die NS-Diktatur, die sich ab Juni 1942 in München um den Freundeskreis der Geschwister Hans und Sophie Scholl formierte. Mit der gleichnamigen Kammeroper schuf Udo Zimmermann eines der meistgespielten Werke des zeitgenössischen Musiktheaters. Ab dem 16. März ist die Oper in der Inszenierung von Nina Kupczyk im Kleinen Haus zu sehen. Die Premiere fällt bewusst mit dem Gedenken an die 80. Wiederkehr der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 zusammen: als eindringliche Mahnung an die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah sowie als Aufruf zur Wachsamkeit gegen Feinde von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Darum geht es in der Weißen Rose
„Weiße Rose“ ist der Name jener mutigen Widerstandsgruppe gegen die NS-Diktatur, die sich ab Juni 1942 in München um den Freundeskreis der Geschwister Hans und Sophie Scholl formierte. Die Mitglieder und Unterstützer der Gruppe appellierten aus humanistischen Motiven an die Verantwortung jedes Einzelnen für Freiheit und Gerechtigkeit. Im Februar 1943 enttarnt, wurden sieben Mitglieder der Gruppe zum Tode verurteilt und hingerichtet, unter ihnen Hans und Sophie Scholl. Die Oper zeichnet in dramatisch-visionären Bildern zentrale Lebensstationen, etwa Erinnerungen an Kriegserlebnisse oder die Angst Sophies vor dem Abtransport der Kinder, nach. Im Kontrast dazu stehen monologische Passagen, in denen die Protagonisten über ihre eigene Situation und die Konsequenzen ihres Handelns reflektieren.
Udo Zimmermann, 1943 in Dresden geboren und dort 2021 auch gestorben, zählte zu den zentralen Musikerpersönlichkeiten der DDR und zudem zu den wenigen, deren Werke sich auch nach dem Fall der Mauer weiterhin in Ost- wie Westdeutschland behaupten konnten. Mit der zuerst 1967 uraufgeführten, 1984/85 gemeinsam mit Wolfgang Willaschek grundlegend neu gefassten Kammeroper Weiße Rose schuf Zimmermann eines der meistgespielten Werke des zeitgenössischen Musiktheaters. Durch geschickt verwobene Passagen aus Briefen und Tagebucheinträgen der Geschwister Scholl, aus Bibelzitaten sowie freien poetischen Texten werden die inneren Konflikte, die Entscheidungen und die Taten der Protagonisten auf der Bühne lebendig. Der Spannungsbogen führt von Hoffnung und Idealismus hinüber zu Verzweiflung und Todesangst.
Regisseurin und musikalische Leitung
Für die Inszenierung zeichnet Regisseurin Nina Kupczyk verantwortlich, die mit dieser Arbeit erstmals in Würzburg zu Gast ist. Gastengagements führten Nina Kupczyk bereits an bedeutende Theater und Opernhäuser Deutschlands sowie zu führenden Orchestern Europas. So arbeitete sie unter anderem an der Staatsoper Hamburg und der Oper Halle, an der Philharmonie Luxembourg sowie – an der Seite von Chefdirigent Kirill Petrenko – für das Education-Programm der Berliner Philharmoniker. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Kapellmeister Ulrich Cornelius Maier, der mit dem Dirigat der Weißen Rose seine erste Würzburger Opern-Einstudierung vorlegt
Besetzung
Sopranistin Milena Arsovska und Bariton Leo Hyunho Kim aus dem Würzburger Opernensemble verleihen den Protagonisten Sophie und Hans Scholl Stimme und Gestalt. Ferner wirken mit die Komparserie des Mainfranken Theaters Würzburg sowie Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg.
Die nächsten Termine
16.3.25 | 18:00 Uhr (Premiere)
20.3.25 | 19:30 Uhr
9.4.25 | 19:30 Uhr
24.4.25 | 19:30 Uhr
26.4.25 | 19:30 Uhr
6.5.25 | 19:30 Uhr
Spielort: Mainfranken Theater Würzburg, Kleines Haus
Weitere Infos sowie und Vorstellungstermine finden sich hier. Tickets sind erhältlich über den Online-Spielplan, telefonisch unter 0931 375-375, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus.