2021 jährt sich der Todestag von Baumeister und Architekt Joseph Greissing zum 300. Mal.

Er war einer der ganz großen im barocken Baugeschäft und prägte die Baukunst in Würzburg mehr als 20 Jahre lang: Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing starb im Alter von 57 Jahren am 12. Dezember 1721 in Würzburg. Zum 300. Todestag des gebürtigen Vorarlbergers würdigt die Stadt Würzburg ihn und seine Bauwerke mit verschiedenen Veranstaltungen.

 

Führungen

Von Ende April bis Oktober wird es jeden zweiten und vierten Freitag im Monat jeweils um 17 Uhr eine Führung in Würzburg zu den Werken Joseph Greissings geben. Alle Führungen dauern etwa 1,5 Stunden und können vorab im Internet oder kurz vor der Führung direkt bei den GästeführerInnen zum Preis von 12 Euro erworben werden.

23. April: „Aufbruch in neue Zeiten – Würzburgs Stadtbild nach dem 30jährigen Krieg“, Claudia Rauth, Treffpunkt Vierröhrenbrunnen, Tel. (0176) 31 77 74 52

14. Mai: „Petrini, Greissing, Neumann – Ein Streifzug durch die Würzburger Barockbaukunst“, Dr. Antje Hansen, Treffpunkt Stift Haug, Bahnhofstraße 4, Tel. (01 52) 29 21 21 61

28. Mai: „Was ist Barock?“, Dr. Johannes Sander, Treffpunkt Falkenhaus, Tel. (01 63) 56 13 82 5

11. Juni: „Joseph Greissing – sein Leben und seine Bauwerke in Würzburg“, Rudi Held, Treffpunkt Julius-Echter-Denkmal, Juliuspromenade 60, Tel. (09 31) 78 09 95 29

25. Juni: Petrini, Greissing, Neumann – Ein Streifzug durch die Würzburger Barockbaukunst“, Dr. Antje Hansen, Treffpunkt Stift Haug, Bahnhofstraße 4, Tel. (01 52) 29 21 21 61

9. Juli: „Was ist Barock?“, Dr. Johannes Sander, Treffpunkt Falkenhaus, Tel. (01 63) 56 13 82 5

23. Juli: „Barocker Dreiklang: Petrini – Greissing – Neumann“, Almut Schaffrath, Treffpunkt Reuererkirche, Sanderstraße 12, Tel. (09 31) 78 40 03 3

13. August: „24 Jahre Bauplanung an der Residenz. Zu den Stararchitekten der Schönborns“, Dr. Friederike Sinn, Treffpunkt Frankoniabrunnen vor der Residenz, Tel. (09 31) 62 58 0

27. August: „Aufbruch in neue Zeiten – Würzburgs Stadtbild nach dem 30jährigen Krieg“, Claudia Rauth, Treffpunkt Vierröhrenbrunnen, Tel. (01 76) 31 77 74 52

10. September: „Barocker Dreiklang: Petrini – Greissing – Neumann“, Almut Schaffrath, Treffpunkt Reuererkirche Sanderstraße 12, Tel. (09 31) 78 40 03 3

24. September: „Joseph Greissing – sein Leben und seine Bauwerke in Würzburg“, Rudi Held, Treffpunkt Julius-Echter-Denkmal, Juliuspromenade 60, Tel. (09 31) 78 09 95 29

8. Oktober: Petrini, Greissing, Neumann – Ein Streifzug durch die Würzburger Barockbaukunst“, Dr. Antje Hansen, Treffpunkt Stift Haug, Bahnhofstraße 4, Tel. (01 52) 29 21 21 61

22. Oktober: „Barocker Dreiklang: Petrini – Greissing – Neumann“, Almut Schaffrath, Treffpunkt Reuererkirche, Sanderstraße 12, Tel. (09 31) 78 40 03 3

 

Über Greissing

Geboren wird Joseph Greissing am 9. Januar 1664 als Bergbauernsohn auf einem Hof in Hohenweiler nördlich von Bregenz. Er wird Zimmermann und im Alter von 29 Jahren verlässt er seine Heimat. Bekannt ist, dass er sich 1693 einem Graubündener Bautrupp anschließt. Zwischen 1695 und 1697 muss er in Würzburg angekommen sein. Der genaue Zeitpunkt ist offenbar nicht bekannt. Nur so viel, dass ihm bereits 1698 gegen den Widerstand der heimischen Zünfte der Meistertitel verliehen wird.

Damit kann er 1699 die Nachfolge des Stadtzimmermeisters Adam Nick antreten. Im gleichen Jahr passiert noch etwas Entscheidendes in Greissings Leben: Er heiratet die Würzburger Forstmeisterstochter Anna Dorothea Füsser. Aus der Ehe gehen fünf Töchter und fünf Söhne hervor. Sohn Johann Leonhard wird später in die Fußstapfen seines Vaters treten und als Hof- und Stadtzimmermeister in Würzburg arbeiten.

Ebenfalls im Jahr 1699 wird Johann Philipp II von Greiffenclau Fürstbischof von Würzburg, der das Bauwesen im Hochstift Würzburg verändern will. Im gleichen Jahr gibt es einen verheerenden Brand im Juliusspital und der Fürstbischof stellt dem betagten Baumeister Antonio Petrini den jungen Greissing als Baumeister an die Seite. 1701 schließlich stirbt Petrini und ein Jahr später wird der Fürstenbau des Juliusspitals von Grund auf erneuert – geplant und gebaut von Joseph Greissing. Zwei Jahrzehnte lang wird Greissing von da an das Bauwesen des Hochstifts in und um Würzburg herum gestalten und prägen. Der Bischof verleiht ihm den Titel „Hochfürstlich Würzburgischer Stadt- und Landbaumeister“.

Zu seinen bekanntesten Bauten in Würzburg gehört das heutige Neumünster, das von 1711 bis 1721 um einen Zentralbau mit Kuppel und Schiffsverlängerung nach Westen erweitert wurde, und der Neubau der Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1717 bis 1721. In Friesenhausen bei Hofheim baute er die Schlosskirche Mariä Himmelfahrt, die als Urtyp der fränkischen spätbarocken Einfassadenkirchen gilt. Zahlreiche Bauwerke weitere in und um Würzburg herum tragen Greissings Handschrift.

Am 12. Dezember 1721 stirbt er im Alter von 57 Jahren in seinem neu erbauten Haus in der Burkarderstraße und wird auf dem Friedhof von St. Burkhard beigesetzt. Seine Witwe heiratet zwei Jahre später Greissings langjährigen ersten Palier Johann Leonhard Stahl, der seinen Betrieb würdig weiter führt und für die noch unmündigen Kinder sorgt.

 

Würdigung zum 300. Todestag

Zu seinem 300. Todestag will die Stadt Würzburg den herausragenden Barockbaumeister Joseph Greissing besonders würdigen. Zählt er doch neben Antonio Petrini und Balthasar Neumann zu den wichtigsten Baumeistern und Architekten dieser Zeit. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie dem Congress Centrum (CTW), dem Würzburger Gästeführer e.V. und der Max-Dauthendey-Grunschule hat der Fachbereich Kultur der Stadt Würzburg ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Es soll nicht nur die herausragende architektonische Bedeutung von Greissings Werk aufzeigen, sondern auch einem größeren Publikum nahe bringen. Dabei werden verschiedene Zielgruppen auf unterschiedliche Weise angesprochen.

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