Was hat Würzburg mit Kolonialismus zu tun? Die Ausstellung ab 30. Juni 2025 im Rathaus-Foyer gibt Antworten.
Bei diesem Thema denkt man doch eher an Berlin und Hamburg. Dabei stammt ein Vordenker des Kolonialismus aus Unterfranken und selbst im Deckengemälde in der Residenz sowie in Reiseberichten eines Würzburger Schriftstellers finden sich koloniale Spuren. Daneben gab es ‚Völkerschauen‘, ‚Kolonialwarenläden‘ und ein Missionsmuseum in Würzburg.
Aus dieser Spurensuche entstand der rassismuskritische Stadtrundgang „Würzburg postKolonial beleuchten“. Er bildete die Basis für die im Juli im Oberen Foyer des Würzburger Rathauses gezeigte Ausstellung. 19 Studierende von Uni und TH erarbeiteten sie in den letzten beiden Sommersemestern unter Federführung der Würzburger Museologie/Museumswissenschaft.
Abwechslungsreich gestaltete Banner beleuchten, wie sich koloniale Ideologien in Alltagskultur, Bildung, Recht und Wissenschaft eingeschrieben haben – und wie sich diese Spuren bis heute auswirken: von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten an der Universität Würzburg über Kolonialrecht, Rassismus auf Schallplattencovern bis hin zu aktuellen Prozessen der Dekolonisierung. Auch historische Schulwandbilder, die Anfang des 20. Jahrhunderts ein kolonial geprägtes Weltbild vermittelten, werden in diesem Zusammenhang kritisch eingeordnet. Denn die Ausstellung will dazu anregen, das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen.
Zur Eröffnung der Ausstellung durch Benedikt Stegmayer, Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferent der Stadt Würzburg, am Montag, 30. Juni, um 16.30 Uhr im Oberen Foyer des Rathauses, 1. Stock, sind Gäste herzlich eingeladen.
Weitere Grußworte anlässlich der Ausstellungseröffnung halten:
• Prof. Dr. Doris Fischer, Vizepräsidentin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
• Karla Seibel BA, MA-Studiengang „Museumswissenschaft/Museum Studies“
• Johanna Rieger MA & Jana Sierig MA, Dozierende der Würzburger Museumswissenschaft
Die Ausstellung ist vom 30. Juni bis 29. Juli im Oberen Foyer des Würzburger Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 8.00 – 18:00 Uhr und Freitag von 8:00 – 13:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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